Entrepreneurship Education

Entrepreneuership umfasst im weiteren Sinn alle Bildungsmaßnahmen zur Weckung unternehmerischer Einstellungen und Fertigkeiten.

 

Entrepreneurship Education bezieht sich also auf die Entwicklung bestimmter persönlicher Qualifikationen, die nicht unmittelbar zur Gründung eines Unternehmens führen müssen. Im engeren Sinn bedeutet Entrepreneurship Education die Vermittlung von Fachwissen und Fertigkeiten, die für eine erfolgreiche Unternehmensgründung und Unternehmensführung erforderlich sind.

Unterrichtsgegenstände

Inhalte der Entrepreneurship Education werden in den berufsbildenden Schulen in den unterschiedlichsten Unterrichtsgegenständen vermittelt:

  • Rechnungswesen
  • Betriebswirtschaft
  • Volkswirtschaft
  • Wirtschaft und Recht,
  • Projektmanagement
  • Qualitätsmanagement
  • Marketing und internationale Geschäftstätigkeit
  • Betriebswirtschaftliche Übungen
  • Persönlichkeitsbildung und soziale Kompetenz
  • Übungsfirma
  • Controlling und Jahresabschluss

In den Berufsschullehrplänen und im Handelsakademielehrplan gibt es das eigene Unterrichtsprinzip "Erziehung zu unternehmerischem Denken und Handeln". Das bedeutet, dass in allen Unterrichtsgegenständen unternehmerisches Denken und entsprechende Haltungen zu fördern sind.

Übungsfirmen

Über 1.200 Übungsfirmen sind Trainingsstätten für unternehmerisches Denken und Handeln. Sie sind seit über 14 Jahren flächendeckend im Lehrplan verankert. In Handelsakademien und Handelsschulen sind Übungsfirmen ein Freigegenstand, in den anderen berufsbildenden Schulen ein Pflichtgegenstand. Die Schüler*innen arbeiten ein ganzes Jahr lang wöchentlich drei bis vier Stunden in der Übungsfirma und lernen dabei unternehmerisch zu denken und zu handeln.
Übungsfirmen haben reale Partnerfirmen in der Wirtschaft. Ziel dieser engen Partnerschaft ist ein Erfahrungsaustausch zur Simulation der betrieblichen Praxis. Zur Verbesserung der Fremdsprachenkenntnisse werden auch fremdsprachige Übungsfirmen geführt. Seit dem Jahr 2004 gibt es einen Wettbewerb zur externen Zertifizierung "Qualitätsmarke ÜFA". Ungefähr 600 Übungsfirmen sind bereits zertifiziert.

Wirtschaftsprojekte - Technikerprojekte

Abhängig von der gewählten Schulform müssen die Schüler*innen der berufsbildenden Schulen im Team oder in Einzelarbeit Projektarbeiten erstellen. Sie sollen eine konkrete Aufgabenstellung der Wirtschaft oder der Technik lösen. Es handelt sich dabei um umfangreiche, wissenschaftlich fundierte Arbeiten. Dabei sollen die Schüler*innen das erworbene Wissen anhand einer praxisnahen Aufgabenstellung umsetzen. Die Projektarbeiten sind zu dokumentieren, zu präsentieren und fließen in die abschließende Prüfung (Abschlussprüfung, Reife- und Diplomprüfung) als Prüfungsgebiet ein.

Im Bereich der kaufmännischen höheren Schulen ist "Entrepreneurship Education" am stärksten umzusetzen.

So gibt es seit mehreren Jahren Handelsakademien mit Ausbildungsschwerpunkt "Unternehmensgründung und Unternehmensführung". Die fachspezifische Spezialisierung findet vor allem im 4. und 5. Jahrgang statt. Dieser Ausbildungsschwerpunkt wird von zahlreichen Handelsakademien in ganz Österreich angeboten.

Daneben gibt es Handelsakademien mit Fachrichtung "Entrepreneurship und Management". Dort wird ab dem 3. Jahrgang eine vertiefende Spezialisierung für Entrepreneurship und Management angeboten.

Kollegs

Kollegs an Handelsakademien mit Fachrichtung Entrepreneurship Education bieten Absolventinnen und Absolventen anderer Schularten eine postsekundäre 4-semestrige Spezialausbildung an. Da die Nachfrage nach diesen Spezialausbildungen noch immer steigt, ist mit einer Ausweitung der Angebote im Rahmen der Schulautonomie zu rechnen.

Die Schumpeter-Handelsakademie im 13. Bezirk bietet die besonders erfolgreiche Kombination Entrepreneurship-Education mit dem Ausbildungsschwerpunkt Unternehmensgründung und Unternehmensführung und eine spezielle Begabungsförderung an.

 

Veröffentlicht am 01.01.2020