COOL - kooperatives offenes Lernen an BMHS

Neben fachlichem Wissen werden Soft Skills, also Schlüsselqualifikationen, wie Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Zeitmanagementfähigkeit und Kritikfähigkeit in Praxis und Wirtschaft immer wichtiger.

 

Einige berufsbildende Schulen in Wien, die sich das Training dieser Kompetenzen zur besonderen Aufgabe gemacht haben, haben die Lehr- und Lernmethode "COOL - kooperatives, offenes Lernen", die auf der Daltonplan-Pädagogik aufbaut, am eigenen Standort implementiert.

Gestaltung des Unterrichts

Die Ausgangspunkte bei dieser Unterrichtsmethode sind Freiheit zu selbstverantwortlichem Lernen und Kooperation in verschiedenen Teams sowie Mitbestimmung und Mitgestaltung der eigenen Arbeits- und Lernsituation.

Dies wird im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten des Schulunterrichtsgesetzes in der Unterrichtsstruktur umgesetzt. Ein Teil der Unterrichtsstunden sind COOL-Stunden. Diese laufen folgendermaßen ab:

  • Die Schüler*innen arbeiten mit schriftlichen, oft auch fächerübergreifenden Assignments (Arbeitsaufträgen). In sogenannten COOL-Stunden (ab drei Einheiten bis zu einem Drittel bzw. der Hälfte der Unterrichtszeit) hat der Schüler Wahlfreiheit, wann, wo, wie und meist auch in welcher Sozialform er die gestellten Aufgaben (aus mindestens drei Fächern) bis zu den vorgegebenen Terminen bewältigen will.
  • Der Lehrer*in wird zum Moderator*in, zum Coach, zum Begleiter*in des Lernprozesses und kann so auf jeden einzelnen Schüler*in eingehen und ihn*sie gezielt fördern (Individualisierung des Lernprozesses).
  • Eine zentrale Rolle spielt die permanente Evaluation und Reflexion des Arbeits- und Lernprozesses. Unterschiedliche (auch schriftliche) Formen des Feedbacks sollen unter anderem zur kritischen Analyse des eigenen Sozialverhaltens anregen.
  • Andere Formen des Lernens brauchen andere Formen der Beurteilung. Herkömmliche Methoden der Leistungsbeurteilung werden durch Formen der direkten Leistungsvorlage (Portfolio) ergänzt.
  • Der regelmäßig stattfindende Klassenrat ist ein Selbststeuerungs- und Selbstverwaltungselement der Klasse. In ihm besprechen die Schüler*innen nicht nur ihre Anliegen, sondern trainieren auch Gesprächsregeln, Protokollführung und Moderationstechniken.

 

Veröffentlicht am 01.01.2020