Finanzbildung: 3.300 Schüler:innen haben bereits den Finanzführerschein in der Tasche

Inflation und Teuerung sind auch bei jungen Menschen ein enorm wichtiges Thema

Wien (OTS) - Für viele Menschen ist es das drängendste Thema: die Teuerung und die Frage, wie soll sich das alles noch ausgehen. Auch für die rund 400 Schüler:innen, die heute bei einer Festveranstaltung in der Arbeiterkammer Wien den Finanzführerschein überreicht bekommen haben, macht das Thema nicht Halt. „Wir merken bei den Workshops, dass das Thema Teuerung, Inflation und Ratenzahlungen natürlich auch die jungen Menschen beschäftigt. Umso wichtiger ist es, ihnen das richtige Rüstzeug mitzugeben, damit sie für die Zukunft einen richtigen Umgang mit dem Geld finden“, erklärt Christian Neumayer, Geschäftsführer der Schuldnerberatung Wien des Fonds Soziales Wien.

„Der richtige Umgang mit Geld kann gelernt werden und ist gerade jetzt wo vieles teurer wird, essentiell“, betont Gudrun Steinmann, Leiterin der Finanzbildung der Schuldnerberatung Wien. „Jungen Menschen wird es sehr leicht gemacht in die Schuldenfalle zu tappen: Buy now, pay later Angebote, diverse Ratenzahlungen oder das rund um die Uhr Online-shoppen suggerieren den Konsument:innen sich alles leisten zu können. Davor warnen wir und klären im Rahmen des Finanzführerscheins auf. Prävention ist gerade hier enorm wichtig, denn die Kund:innen der Schuldnerberatung werden immer jünger. Umso wichtiger ist es, bei den jungen Erwachsenen anzusetzen, die bereits ihr erstes eigenes Geld verdienen bzw. am Anfang ihrer Lehrausbildung stehen.“

Der Finanzführerschein wird in Wien von der Schuldnerberatung Wien des Fonds Soziales Wien in Kooperation mit der Arbeiterkammer Wien und in Zusammenarbeit mit der Bildungsdirektion Wien durchgeführt.

„Finanzkompetenz unterstützt junge Menschen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen – mit weniger Geldsorgen und höherer Entscheidungsfähigkeit. Wir fördern damit Chancengleichheit, denn Wissen rund um Geld ist ein wirksamer Schutz vor Armut. Wichtig ist, dass junge Menschen mit ihrem Geld auskommen und sich dabei die Dinge leisten können, die ihnen Spaß machen“, sagt Bildungsdirektor Heinrich Himmer.

Das Interesse am Finanzführerschein ist groß: Seit dem Start im Frühjahr 2020 konnten 37 Schulen und 207 Klassen mit den Inhalten des Finanzführerscheins erreicht werden. „Damit haben jetzt rund 3.300 Schüler:innen den Finanzführerschein in der Tasche“ freuen sich Susanne Winkler und Michael Rosenberg, die stellvertretenden Geschäftsführer:innen des Fonds Soziales Wien bei der Festveranstaltung.

„Der Finanzführerschein befähigt junge Menschen, sich kritisch mit Fragen rund ums Geld auseinanderzusetzen. Die Gefahren und Risiken, die hinter dem Kleingedruckten bei Geldgeschäften stehen, dürfen nicht unterschätzt werden. Der Arbeiterkammer ist es deshalb wichtig, dass junge Menschen im Rahmen des Finanzführerscheins ein gutes Basiswissen erhalten und damit selbstbewusst im Umgang mit Geld sein können“, betont Ines Stilling, Bereichsleiterin Soziales der Arbeiterkammer Wien.

Über den Finanzführerschein in Wien

Das kostenlose Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Polytechnischen Schulen und Berufsschulen, da sie unmittelbar vor dem Start in die finanzielle Eigenständigkeit stehen. In 5 Modulen zu je 2 Unterrichtseinheiten (er)lernen Schüler:innen Kompetenzen im Umgang mit Geld. Themen wie das eigene Konto, Finanzierungsformen, Versicherungen, Schulden oder etwa Kaufverhalten und Werbestrategien werden mit praxisnahen Infos vermittelt.

Mitarbeiter:innen der Schuldnerberatung Wien führen durch 3 Module, 2 Module werden via E-Learning im Unterricht durchgenommen. Zum Abschluss bekommen die Schüler:innen ihr Zertifikat überreicht. Initiator des Finanzführerscheins war die Schuldnerhilfe Oberösterreich, die Bundesländer Wien, Oberösterreich, Vorarlberg und Salzburg setzen das Konzept bereits erfolgreich um. Mehr Informationen unter http://www.finanzbildung.wien/

 

Rückfragehinweis:

Katharina Ebhart-Kubicek
Pressesprecherin Fonds Soziales Wien
Tel.: + 43 676 8289 20 808
E-Mail: katharina.ebhart-kubicek@fsw.at

Tabea Nica Petra Grießner
Mediensprecherin Bildungsdirektion für Wien
Tel: 01/525 25 77014
Mail: tabea.griessner@bildung-wien.gv.at

Nani Kauer, MA
Arbeiterkammer Wien
Tel.: + 43 664 6145915
E-Mail: nani.kauer@akwien.at
www.akwien.at

Veröffentlicht am 02.02.2023