Umgang mit außergewöhnlichen, krisenhaften Ereignissen – Wie darüber reden?

 

Krisenhafte Ereignisse und Notfallsituationen, wie jene terroristischen Ereignisse in der Wiener Innenstadt, liegen außerhalb des menschlichen alltäglichen Erfahrungsbereichs.
Sie sind gekennzeichnet von einer großen Unsicherheit, Angst bis hin zu Panik und können oftmals von Schockreaktionen und Chaos begleitet sein.

 

 

 

 

Jeder Mensch reagiert in Notfallsituationen anders. Unterschiede sind auch zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
gegeben. Jüngere Kinder zeigen oftmals sprunghafte Reaktionen (von Weinen bis zu Lachen und Spielen oder auch aggressives Verhalten).
Jugendliche ziehen sich eher zurück und suchen vermehrt den Kontakt und das Gespräch mit Gleichaltrigen. Generell können als erste
Reaktionen Konzentrationsstörungen, Stimmungsschwankungen und Schlafprobleme auftreten, die jedoch als normale Reaktionen auf nicht
normale Umstände zu werten sind.

 

Was können Sie als Erziehungsberechtigte und Lehrerinnen und Lehrer unterstützend tun?

  • den jeweiligen aktuellen Ist-Stand altersgemäß erklären
  • auf individuelle Fragen und Gefühle altersadäquat eingehen und den Erzählungen der Kinder und Jugendlichen Raum geben
  • Sicherheit und Halt geben durch Beibehalten gewohnter Alltagsabläufe, dadurch wird auch eine Rückkehr in die Normalität ermöglicht
  • Besprechen Sie den Umgang mit Informationen, die auf Social Media dargeboten werden und ermutigen Sie die Kinder und Jugendlichen,
    Ihnen das Gesehene zu zeigen bzw. mit Ihnen darüber zu sprechen.
  • Wenn Sie selbst betroffen sind, verheimlichen Sie ihre eigene Betroffenheit nicht, sondern sprechen Sie offen darüber. Versuchen Sie Ihr
    Verhalten und Ihre Reaktionen zu erklären. Scheuen Sie sich nicht davor, auch selbst Hilfe in Anspruch zu nehmen.

 

Für ausführlichere Information und Beratung stehen Ihnen die Wiener Schulpsychologinnen und Schulpsychologen sowie das psychosoziale
Unterstützungspersonal der Abteilung unter folgenden Telefonnummern von 07:30 – 15:30 zur Verfügung:

Beratungsstelle für allgemein bildende Pflichtschulen: 01/52525/77518

Beratungsstelle für allgemein bildende höhere Schulen: 01/52525/77535

Beratungsstelle für berufsbildende mittlere und höhere Schulen: 01/52525/77555

Beratungsstelle für Berufsschulen: 01/52525/77555

 

Weitere Beratungsmöglichkeiten:

Psychiatrische Soforthilfe für Wien: 01/31 330 rund um die Uhr

Notfallpsychologischer Dienst Österreich:  0699 188 554 00 rund um die Uhr

Weißer Ring (Verbrechensopferhilfe): 0800/112 112 rund um die Uhr

Kriseninterventionszentrum (ab 18 Jahre):  01/406 95 95

 

https://www.schulpsychologie.at/startseite/news-detailansicht/terroranschlag-in-wien-wie-darueber-reden

 

 

Veröffentlicht am 04.11.2020